Hölderlin in Franken - Von Bamberg nach Coburg im himmlischen Tal

In den Jahren 1793–1795 hielt sich Friedrich Hölderlin (1770-1843) in Franken auf, kurzzeitig auch in Bamberg und Umgebung. Er war nach seinen Studienjahren am Tübinger Stift, wo er eine Stube mit G.W.F. Hegel und Friedrich Schelling teilte, 1793 nach Waltershausen aufgebrochen, um dort eine Stelle als Hofmeister (Hauslehrer) für den Sohn der Charlotte von Kalb, geborene Marschalk von Ostheim, anzutreten. Die Geschichte ihrer Familie ist eng mit Bamberg und dem Umland verbunden, aber auch mit Friedrich Schiller, Jean Paul und anderen bedeutenden Geistern ihrer Zeit. Am Tübinger Stift hatten Hegel, Schelling und Hölderlin neben anderen noch Friedrich Immanuel Niethammer kennengelernt.

Anhand von Hölderlins Erwähnungen der Stadt Bamberg (1793 und 1794) lassen sich zahlreiche bedeutende kultur- und geistesgeschichtliche Zusammenhänge erschließen, zumal Hegel (1807/8), Schelling (1800) und Niethammer (1806/7) später ebenfalls in Bamberg weilten und dort teilweise Umgang mit der „Schlüsselfigur“ Adalbert Friedrich Marcus hatten, der wiederum mit E.TA. Hoffmann (in Bamberg 1808–13) befreundet war.

Die Ausstellung erschließt anhand von Bildern und zugehörigen Erläuterungen teilweise neue Zusammenhänge zu Friedrich Hölderlin und seiner Zeit. Durch historische Ansichten Bambergs und Reproduktionen von einigen Handschriften Hölderlins wird eine der bedeutendsten Gestalten der deutschen Literatur dem Besucher nahegebracht. Die Bildvorlagen stammen überwiegend aus dem Bestand der Staatsbibliothek Bamberg.

Konzept und Texte: Andreas Reuß

Reproduktionen: Gerald Raab (Staatsbibliothek Bamberg)

Beschreibung der Exponate als PDF-Datei

Artikel von Andreas Reuß: Glut der Geister zwischen Tübingen und Thüringen
(Stark überarbeite Fassung eines Artikels aus: Unser Bayern, Kulturbeilage der Bayerischen Staatszeitung, JG. 69, März/April 2020)

In der BR-Mediathek können Sie einen Radiobeitrag zur Ausstellung anhören.