Der Musiker

E.T.A. Hoffmann wollte lange Zeit, auch während seiner Bamberger Jahre noch, in der Musik hervortreten. In Verehrung für Mozart verwendete er anstelle seines dritten Vornamens Wilhelm „A.“ für Amadeus, erstmals in Warschau 1804 (AV Nr. 19), aber auch bei anderen Stücken (AV Nr. 33, 42, 52, 55, 64, 70). Dagegen wurde der Literat, dessen Texte in der Allgemeinen Musikalischen Zeitung anonym gedruckt wurden, bald als der „Verfasser der Fantasiestücke in Callot‘s Manier“ berühmt; erst später verwendete er „E.T.A.“.

Als Komponist ernsthafter Musik hatte Hoffmann, sieht man von der Oper Undine ab, kaum Erfolg, anders als mit leichterer Musik, Gelegenheitskompositionen, Tänzen, Gesängen, Chören, Märschen. Das Verzeichnis von Allroggen (AV) dokumentiert eine bemerkenswerte Vielfalt: Singspiele und Opern, Schauspielmusiken, Ballette und Melodramen, geistliche und weltliche Vokalwerke, Instrumentalwerke. Auffällig ist die Affinität zur katholischen Kirchenmusik.

Es gibt keine Gesamtausgabe der Kompositionen, das Meiste ist in den Ausgewählten musikalischen Werken erschienen.

Kompositionen E.T.A. Hoffmanns sowie andere Dokumente in der Staatsbibliothek Bamberg sind auf den Bamberger Schätzen verfügbar.

Die erhaltenen Kompositionen werden zitiert nach der Publikation von
Gerhard Allroggen: E.T.A. Hoffmanns Kompositionen. Ein chronologisch-thematisches Verzeichnis seiner musikalischen Werke mit einer Einführung. Regensburg: Bosse 1970. (95), 143 S.
Dieses Verzeichnis umfasst 85 Positionen; nur 36, also gut 42%, sind erhalten und werden in einer PDF-Datei in Kurzform aufgeführt (zitiert: AV Nr.).

Literatur zum musikalischen Werk

  • Der Musiker E.T.A. Hoffmann. Ein Dokumentenband. Herausgegeben von Friedrich Schnapp. Hildesheim 1981.
  • E.T.A. Hoffmann: Ausgewählte musikalische Werke. Bd. 1-12. Mainz u. a. Schott: 1971-2006 (u. a. Undine, Die lustigen Musikanten, Liebe und Eifersucht, Kirchenmusik mit Miserere, Sinfonia Es-Dur, Kammermusik mit dem Harfenquintett und dem Grand Trio E-Dur).
  • E.T.A. Hoffmann: Aurora. Herausgegeben von Hermann Dechant. Wiesbaden 1984.
  • E.T.A. Hoffmann: Der Trank der Unsterblichkeit. Romantische Oper in vier Akten. Libretto: Julius Reichsgraf von Soden. Hrsg. von Peter P. Pachl. Faksimile-Ausgabe | Partitur. Berlin 2011.
  • Werner Keil: E.T.A. Hoffmann als Komponist. Studien zur Kompositionstechnik an ausgewählten Werken. Wiesbaden 1986.
  • Peter P. Pachl: E.T.A. Hoffmanns Opern – eine Betrachtung mit dramaturgischen und musikalischen Schwerpunkten. München 2007.
  • Carl Dahlhaus / Norbert Miller: Europäische Romantik in der Musik. Bd. 2: Oper und symphonischer Stil 1800-1850. Von E.T.A. Hoffmann zu Richard Wagner. Mit 94 Abb. Stuttgart, Weimar 2007.
  • Frank Piontek: Wunderbare Welten oder Die geheimnisvolle Sprache eines fernen Geisterreichs: E.T.A. Hoffmanns „romantische“ Opern. Vortrag, 27.10.2013
  • Diau-Long Shen: E.T.A. Hoffmanns Weg zur Oper. Von der Idee des Romantischen zur Genese der romantischen Oper. Frankfurt am Main: PL Academic Research 2016. 240 S. (Perspektiven der Opernforschung 24). Gedruckt mit Unterstützung der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft.